Kurzgefasst: Ublituximab (Briumvi®) ist ein Medikament zur Behandlung der aktiven schubförmigen Multiplen Sklerose (MS) und ist seit Anfang 2024 in Deutschland erhältlich. Es handelt sich um einen monoklonalen Antikörper, der gezielt eine Untergruppe von Immunzellen (B-Zellen) im Körper reduziert, die bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der MS eine zentrale Rolle spielen. Ublituximab reduziert die Häufigkeit von Krankheitsschüben und reduziert die Entzündungsaktivität im MRT. Ublituximab wird nach der Eindosierung alle 24 Wochen als Infusion über eine Vene (intravenös) verabreicht. Als wichtigste Nebenwirkungen treten insbesondere zu Beginn der Therapie Infusionsreaktionen auf.
Was ist Ublituximab (Briumvi®)? Ublituximab ist ein monoklonaler Antikörper, der gegen ein Oberflächenmolekül von B-Lymphozyten, einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen, gerichtet ist und diese Zellen im Blut reduziert. Im Gegensatz zu anderen CD20-Antikörpern wurde bei Ublituximab die Zuckerstruktur verändert (es wurde „glykoengineert“), um die Bindung an bestimmte Immunzellen (NK-Zellen) zu verbessern. Dies verstärkt die gezielte Zerstörung von B-Zellen, die bei MS eine krankheitsfördernde Rolle spielen.
Wie wirkt Ublituximab (Briumvi®)? Die Gabe von Ublituximab reduziert die Anzahl der CD20-positiven B-Zellen im Blut („B-Zell-Depletion“). Diese Immunzellen sind an entzündlichen Prozessen im zentralen Nervensystem beteiligt. Durch die Reduktion der B-Zellen kann Ublituximab die Krankheitsaktivität bei MS senken. Es wirkt insbesondere gegen die Entstehung neuer Krankheitsschübe und gegen neue oder sich vergrößernde Entzündungsherde im MRT.
Für wen ist Ublituximab (Briumvi®) zugelassen? Ublituximab ist in der EU und den USA zur Behandlung von Erwachsenen mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) mit aktiver Erkrankung, definiert durch klinischen Befund oder Bildgebung zugelassen. Die Zulassung basiert auf den positiven Ergebnissen der ULTIMATE I und ULTIMATE II Studien.
Wie wird Ublituximab (Briumvi®) verabreicht? Ublituximab wird als Infusion über eine Vene (intravenös) verabreicht. Um die Verträglichkeit zu verbessern, erfolgt die erste Behandlung in zwei getrennten Gaben:
Am 1. Tag werden 150 mg über etwa vier Stunden verabreicht.
Am 15. Tag werden 450 mg über etwa eine Stunde verabreicht.
Anschließend erfolgt die Weiterbehandlung alle 24 Wochen mit jeweils 450 mgbinnen einer Stunde. Da insbesondere bei den ersten Gaben Infusionsreaktionen auftreten können, wird Ublituximab mit einer Begleitmedikation bestehend aus Steroiden, einem Fiebersenker und einem Antiallergikum verabreicht. Nach jeder Infusion schließt sich eine kurze ärztliche Beobachtungsphase von etwa einer halben Stunde an.
Wirkung bei schubförmiger MS
Klinische Studien zur Wirksamkeit von Ublituximab (Briumvi®) bei aktiver schubförmiger MS
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Ublituximab (Briumvi®) bei der Behandlung der schubförmigen MS wurde in zwei großen klinischen Studien (ULTIMATE I und ULTIMATE II) an insgesamt 1.094 Patienten mit schubförmiger MS über einen Studienzeitraum von 96 Wochen getestet.
Ziel dieser Studien war es herauszufinden, ob Ublituximab besser wirkt als das bereits zugelassene MS-Medikament Teriflunomid (Aubagio®), das oral in Tablettenform eingenommen wird. Vergleichende Studien, bei der Ublituximab gegenüber anderen anti-CD20 Medikamenten wie Ocrelizumab oder Ofatumumab untersucht wurde, existieren nicht. Die Teilnehmenden wurden per Zufall entweder der Gruppe mit Ublituximab oder der Gruppe mit Teriflunomid zugewiesen, ohne zu wissen, welches Medikament sie erhalten. Patienten in der Ublituximab Gruppe erhielten Ublituximab als Infusion über eine Vene (zunächst an Tag 1 und Tag 15, danach alle 24 Wochen) und zusätzlich ein orales Placebo. Patienten in der Teriflunomid Gruppe erhielten orales Teriflunomid und zusätzlich ein Placebo als Infusion über eine Vene.
Der wichtigste untersuchte Studienendpunkt war die sogenannte Schubrate – also wie viele Krankheitsschübe im Durchschnitt pro Jahr auftraten. Darüber hinaus wurde auch die Krankheitsaktivität im MRT (durch Kontrastmittel-anreichernde Herde oder neue bzw. sich vergrößernde Herde) und die Entwicklung der Behinderung untersucht. Im Folgenden stellen wir die Ergebnisse aus der Publikation zu beiden Studien dar.
Wirkung auf die Verhinderung von Krankheitsschüben
Um die Verhinderung von Krankheitsschüben zu beurteilen, wurde in den Studien ULTIMATE I und ULTIMATE II die Wirkung von Ublituximab (Briumvi®) auf die jährliche Schubrate untersucht. Die jährliche Schubrate zeigt, wie viele Schübe durchschnittlich pro Jahr pro Patient auftraten.
In der Studie ULTIMATE I lag die jährliche Schubrate in der Teriflunomid-Gruppe bei 0,19 gegenüber 0,08 in der Ublituximab-Gruppe. In der Studie ULTIMATE II lag die jährliche Schubrate in der Teriflunomid-Gruppe bei 0,18 gegenüber 0,09 in der Ublituximab-Gruppe. Verständlicher ausgedrückt: Die Patienten in der Teriflunomid-Gruppe haben im Durchschnitt einen Schub alle 5 Jahre, die Patienten in der Ublituximab-Gruppe haben im Durchschnitt einen Schub alle 12 Jahre. Hierbei ist zu betonen, dass es sich bei Teriflunomid um ein Medikament der Kategorie 1 nach Leitlinie handelt und bei Ublituximab um ein Medikament der Kategorie 3 (Kategorie 1: niedrigste Wirksamkeit; Kategorie 3: Höchste Wirksamkeit).
Absoluter Nutzen: Der tatsächliche Therapieeffekt zeigt sich, wenn man die Anzahl der Patienten mit Schüben in der Ublituximab-Gruppe (9 von 100 Patienten) von denen mit Schüben in der Teriflunomid-Gruppe (19 von 100 Patienten) abzieht. Tatsächlich profitieren im Vergleich zu Teriflunomid 19-9=10, also 10 von 100 Patienten mehr von der Therapie mit Ublituximab.
Entspricht einer absoluten Risikoreduktion von: 10 % (im Vergleich zu dem auch wirksamen Wirkstoff Teriflunomid)
Relativer Nutzen: Wird die Wirkung nur bezogen auf die Patienten mit Schüben dargestellt, haben in der Teriflunomid-Gruppe 19 von 100 Patienten einen Schub und in der Ublituximab-Gruppe sind es mit 9 von 100 Patienten 10 weniger. 10 von 19 sind in Prozent umgerechnet 53 %.
Entspricht einer relativen Risikoreduktion von: 53 %
Risikoreduktion wählen:
Patienten schubfreiPatienten schubfrei mit VorteilPatienten mit Schüben
TERIFLUNOMID
81
19
Ublituximab
91 (81 + 10)
9
schubfreischubfrei mit Vorteilmit Schüben
Absolute Risikoreduktion
10 von 100 Patienten (10%)
Von 100 Patienten erfahren 19 während der Behandlung mit Teriflunomid einen Schub (19%).
Bei der Behandlung mit Ublituximab erfahren hingegen nur noch 9 von 100 Patienten (9%) einen Schub.
Somit haben 10 von 100 Patienten mit schubförmiger MS (10%) einen Vorteil durch die Behandlung mit Ublituximab gegenüber Teriflunomid.
Im Verhältnis zu Teriflunomid sinkt die Anzahl der Patienten mit einem Krankheitsschub bei Behandlung mit Ublituximab um 53% (statt 19 sind nur noch 9 Patienten von einem Schub betroffen).
Risiko von Krankheitsschübenjährliche Schubrate
Patienten ohne SchubPatienten ohne Schub mit VorteilPatienten mit Schub
ohne Schubohne Schub mit Vorteilmit Schub
91 von 100 Patienten ohne Schub.
10 von 100 Patienten ohne Schub haben einen zusätzlichen Vorteil durch die Behandlung mit Ublituximab im Vergleich zu Teriflunomid.
9 von 100 Patienten erfahren während der Behandlung mit Ublituximab einen Schub.
Schubrate unter Ublituximabjährliche Schubrate für 100 Patienten
Wirkung auf die Verhinderung des Fortschreitens der Behinderung
Die Behinderungsprogression wird innerhalb einer klinischen MS-Studie gemessen, indem man untersucht, wie viel Prozent der Patienten einer Studiengruppe sich während der Studiendauer um einen EDSS-Punkt auf der Behinderungsskala verschlechtert haben (wobei diese Verschlechterung nach 3 Monaten nochmals bestätigt wird, um auch wirklich dauerhafte Veränderung zu bewerten).
Beim Fortschreiten der Behinderung, gemessen mit der EDSS-Skala, zeigte sich in den ULTIMATE Studien kein statistisch signifikanter Unterschied. Das heißt, in beiden Behandlungs-Gruppen war der Anteil an Patienten mit einer Zunahme der Behinderung über 12 Wochen etwa gleich: bei 5,2 % der Patienten unter Ublituximab und bei 5,9 % der Patienten unter Teriflunomid zeigte sich ein Fortschreiten der Behinderung.
No Evidence of Disease Activity (NEDA)
„NEDA“ bezeichnet einen Zustand in dem es keinen Nachweis von Krankheitsaktivität gibt (No Evidence of Disease Activity).
In den ULTIMATE Studien wurde untersucht, wie viele Patienten zwischen Woche 24 und 96 der Studie keinerlei Krankheitsaktivität zeigten – also keinen Schub erlitten, keine neuen oder vergrößerten Entzündungsherde im MRT aufwiesen und keine Zunahme der Behinderung zeigten.
Unter der Behandlung mit Ublituximab erreichten 44 von 100 Patienten diesen krankheitsfreien Zustand, unter der Behandlung mit Teriflunomid waren es 13 von 100 Patienten. Das bedeutet: 31 von 100 Patienten unter Ublituximab hatten einen zusätzlichen Nutzen.
Wirkung auf die Ergebnisse der Kernspintomografie (MRT)
In der Kernspintomografie werden Kontrastmittelanreicherungen und sogenannte T2-Herde sichtbar, die als Ausdruck der Entzündung bei MS betrachtet werden. Dabei können Herde größer werden oder ganz neu auftreten.
Betrachtet man die Studiendaten zur Krankheitsaktivität in der Kernspintomografie, so hatten nach 96 Wochen Patienten unter Teriflunomid-Behandlung im Durchschnitt 0,49 (ULTIMATE I) bzw. 0,25 (ULTIMATE II) kontrastmittelanreichernde Herde pro MRT-Untersuchung. Patienten unter Ublituximab-Behandlung hatten im Durchschnitt 0,02 (ULTIMATE I) bzw. 0,01 (ULTIMATE II) kontrastmittelanreichernde Herde pro MRT-Untersuchung. Das bedeutet, dass Ublituximab die Zahl aktiver Entzündungsherde im Vergleich zu Teriflunomid um etwa 96 % reduziert hat – dies entspricht der relativen Risikoreduktion.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen hat Ublituximab (Briumvi®)?
Die wesentlichen Nebenwirkungen von Ublituximab sind Infusionsreaktionen wie Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und grippeähnliche Beschwerden, die vor allem bei der ersten Infusion auftreten. Außerdem gibt es ein erhöhtes Risiko für Infektionen der oberen Atemwege, Nasen-Rachen-Infekte, Harnwegsinfekte sowie Herpes-Infektionen. Die wichtigsten beobachteten Nebenwirkungen stammen aus den beiden großen Zulassungsstudien ULTIMATE I und II mit insgesamt über 1.000 Patienten.
Grundsätzlich ist wichtig zu wissen, dass Nebenwirkungen in Studien nicht nur bei den Patienten auftreten, die das Medikament erhalten, sondern auch in der Studiengruppe mit einem bekannten Medikament oder Placebo.
Die häufigsten Nebenwirkungen im direkten Vergleich
Teriflunomid
Ublituximab
Infusionreaktionen
Infektionen
Anteil Studienpatienten
Quelle: ULTIMATE I und II
Laborwertveränderungen
Laborwertveränderungen
Unter der Therapie mit Ublituximab wurden Veränderungen bestimmter Laborwerte beobachtet, die eng mit der Wirkung des Medikaments auf das Immunsystem zusammenhängen. Insbesondere kommt es – wie auch bei anderen Therapien B-Zellen reduzieren – zu einem deutlichen Rückgang der B-Zellen im Blut, oft bereits innerhalb von 24 Stunden nach der ersten Infusion. Dieser Effekt ist erwünscht und steht im Zusammenhang mit der Wirksamkeit der Behandlung.
In der ersten Woche nach Therapiebeginn zeigte sich bei 91 von 100 Patienten eine vorübergehende Abnahme der Lymphozyten, eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, im Blut. Diese sogenannte Lymphozytenverminderung trat jedoch meist nur einmalig auf und normalisierte sich bis zur zweiten Woche in den allermeisten Fällen wieder. Zu diesem Zeitpunkt hatten nur noch 8 von 100 Patienten eine erniedrigte Lymphozytenzahl.
Auch die Anzahl der Neutrophilen – eine weitere Untergruppe der weißen Blutkörperchen – war bei 15 von 100 Patienten unter Ublituximab zeitweise reduziert, im Vergleich zu bei 22 von 100 Patienten unter Teriflunomid. Diese Veränderungen waren ebenfalls meist vorübergehend und gering ausgeprägt. In sehr seltenen Fällen (etwa bei 1 von 100 Patienten) trat unter Ublituximab eine schwerere Neutropenie auf. Solche schweren Verläufe sind jedoch Ausnahmen und werden im Rahmen der Routinekontrollen frühzeitig erkannt.
Darüber hinaus kann es im unter der Therapie mit Ublituximab zu einer Abnahme bestimmter Immunglobuline (Antikörper) kommen, was als Hypogammaglobulinämie bezeichnet wird. Eine regelmäßige Kontrolle der Lymphozytenzahlen und Immunglobulinspiegel wird daher empfohlen, insbesondere bei Patienten mit gehäuften Infekten. Weitere Laborveränderungen wie Leber- oder Nierenfunktionsstörungen wurden in den Studien nicht in auffälliger Häufung berichtet.
Infusionsreaktionen
Infusionsreaktionen
Infusionsreaktionen gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Ublituximab und traten bei knapp der Hälfte (48 %) der Patienten auf. Am häufigsten wurden Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und grippeähnliche Symptome berichtet. Diese traten überwiegend bei der ersten Infusion auf, waren in der Regel leicht bis mittelschwer ausgeprägt und nahmen mit den folgenden Infusionen ab. Schwerere Infusionsreaktionen wurden bei ca. 3 von 100 Patienten beobachtet. Um das Risiko zu verringern, erhalten alle Patienten vor der Infusion eine Begleitmedikation bestehend aus Steroiden, einem Fiebersenker und einem Antiallergikum.
Infektionen
Infektionen
Da Ublituximab das Immunsystem beeinflusst, kann es zu einem erhöhten Infektionsrisiko kommen. In den Studien hatten 56 von 100 Patienten unter Ublituximab und 54 von 100 Patienten unter Teriflunomid leichte bis moderate Infektionen. Häufige Infektionen waren Infektionen der oberen Atemwege, Nasen-Rachen-Infekte (Nasopharyngitis) und Harnwegsinfekte. Herpes-Infektionen traten bei 5,7 % der Patienten unter Ublituximab und bei 4,6% der Patienten unter Teriflunomid auf. Schwere Infektionen (z. B. eine Lungenentzündung) traten bei 5 % der Patienten unter Ublituximab und bei 2,9% der Patienten unter Teriflunomid auf. Bei 1,3 % der Patienten unter Ublituximab musste die Therapie wegen einer Infektion abgebrochen werden.
Schwere Nebenwirkungen und Todesfälle
Schwere Nebenwirkungen und Todesfälle
In den beiden ULTIMATE-Studien, bei denen insgesamt 1094 Patienten eingeschlossen wurden, traten bei etwa 10,3-11,4 % der mit Ublituximab behandelten Patienten und bei 6,9-7,7% der mit Teriflunomid behandelten Patienten schwerwiegende Nebenwirkungen auf. Dazu zählten vor allem schwere Infektionen mit einer Rate von 4,4-5,5% in der Ublituximab-Gruppe und 2,2-3,7% in der Teriflunomid-Gruppe. Die häufigsten schweren Infektionen in der Ublituximab-Gruppe waren Lungenentzündungen, in der Teriflunomid-Gruppe Harnwegsinfektionen. Es traten keine opportunistischen Infektionen auf. Herpes-Virus assoziierte Infektionen traten in 5,7% der Ublituximab behandelten Patienten und in 4,6% der Teriflunomid behandelten Patienten auf. Insgesamt kam es zu drei Todesfällen in der Ublituximab-Gruppe: 1 Todesfall durch Lungenentzündung (Pneumonie), 1 Todesfall durch Enzephalitis nach einer Maserninfektion, 1 Todesfall durch eine schwere Entzündung des Eileiters (Salpingitis) im Zusammenhang mit einer Eileiterschwangerschaft. In der Teriflunomid-Gruppe trat kein Todesfall auf. Trotz dieser seltenen Ereignisse wurde das allgemeine Sicherheitsprofil von Ublituximab in den Studien insgesamt durch die Zulassungsbehörden als akzeptabel und vergleichbar mit anderen Therapien, die B-Zellen reduzieren, eingeschätzt. Eine engmaschige medizinische Begleitung während der Behandlung bleibt wichtig.
Krebserkrankungen
Krebserkrankungen
In den Zulassungsstudien zu Ublituximab wurden keine auffälligen Häufungen von Krebserkrankungen beobachtet. Die Zahl der aufgetretenen Tumorerkrankungen lag im Bereich dessen, was auch in der Allgemeinbevölkerung zu erwarten ist. Bislang gibt es keine Hinweise auf eine Häufung einer bestimmten Krebsart oder ein signifikant erhöhtes Gesamtrisiko. Da allerdings jede Beeinflussung des Immunsystems das Risiko für das Auftreten von Krebserkrankungen erhöhen kann, sind regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchungen zu empfehlen.
Progressive multifokale Leukenzephalopathie
Progressive multifokale Leukenzephalopathie
Unter der Therapie mit Ublituximab wurden bisher keine Fälle einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML) beobachtet. Es sind jedoch unter anderen Therapien die B-Zellen reduzieren vereinzelt PML-Fälle, als sogenannte „Carry-Over-PML“ nach Vorbehandlung mit einer anderen MS-Therapie, aufgetreten. Daher wird dieses potenzielle Risiko auch bei Ublituximab sorgfältig überwacht. Es sollte bedacht werden, dass sporadische PML-Fälle grundsätzlich bei Einsatz von Medikamenten mit einer Wirkung auf das Immunsystem beobachtet werden können.
Antikörpermangel (Hypogammaglobulinämie)
Antikörpermangel (Hypogammaglobulinämie)
Unter der Behandlung mit Ublituximab kann es – wie bei anderen Therapien die B-Zellen reduzieren – zu einem Mangel an bestimmten Antikörpern im Blut kommen, insbesondere an Immunglobulinen der Klasse IgG. Dieser Zustand wird als Hypogammaglobulinämie bezeichnet und kann mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen einhergehen. Daher sollten die Immunglobulinspiegel im Verlauf der Therapie regelmäßig kontrolliert werden, insbesondere bei Patienten mit wiederholten Infekten. Ein ausgeprägter Antikörpermangel kann eine Anpassung der Therapie oder in seltenen Fällen die Gabe von Immunglobulinen erforderlich machen.
Einnahme
Wann sollte Ublituximab (Briumvi®) nicht eingenommen werden?
Ublituximab (Briumvi®) sollte nicht angewandt werden bei Patienten:
mit einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem sonstigen Bestandteil des Arzneimittels.
wenn akute, schwerwiegende Infektionen vorliegen – beispielsweise eine aktive Lungenentzündung oder andere systemische Infektionen.
mit chronischen Infektionskrankheiten wie Hepatitis, Tuberkulose oder HIV.
mit bekannter Immunschwäche oder stark erniedrigten Immunglobulinspiegeln (Hypogammaglobulinämie).
mit nachgewiesener Schwangerschaft oder während der Stillzeit.
mit aktiven Krebserkrankungen.
Zudem dürfen Lebendimpfstoffe nicht unter der Behandlung verabreicht werden. Vor Therapiebeginn sind daher entsprechende Voruntersuchungen und ein ärztliches Aufklärungsgespräch zwingend notwendig.
Wie wird die Medikamentengabe durchgeführt?
Vorbereitende Maßnahmen: Direkt vor dem Beginn jeder Ublituximab-Infusion werden 100 mg Kortison (z.B. Prednisolon) verabreicht. Dieses reduziert das Risiko von möglichen Infusionsreaktionen wie Juckreiz oder Ausschlag. Aus dem gleichen Grund muss ein Antiallergikum (z.B. 2 mg Clemastin) gegen mögliche Überempfindlichkeitsreaktionen gegeben werden. Zur Vorbeugung von Fieber und ähnlichen Beschwerden können darüber hinaus 1.000 mg Paracetamol oder 800 mg Ibuprofen (z.B. als Infusion oder Tablette) verabreicht werden. Alle 3 Medikamentengaben erfolgen meist als Kurzinfusion über die Vene.
Ublituximab-Gabe: Ublituximab wird als Infusion direkt über die Vene (intravenös) verabreicht. Um die Verträglichkeit zu verbessern, erfolgt die erste Behandlung in zwei getrennten Gaben: Zunächst werden am 1. Tag 150 mg über etwa vier Stunden verabreicht. Am 15. Tag werden 450 mg über etwa eine Stunde verabreicht. Danach erfolgt alle 24 Wochen (also etwa alle sechs Monate) eine weitere Infusion mit 450 mg über eine Stunde. Die Therapie wird ambulant in einem MS-Zentrum oder in einer spezialisierten Praxis durchgeführt. In bestimmten Situationen kann die Behandlung auch stationär erfolgen.
Nachbeobachtung: In der Regel ist nach der Infusion eine kurze Beobachtungszeit vorgesehen, bevor Patienten nach Hause gehen können.
Vor Therapiebeginn
Worauf ist bei Therapiebeginn mit Ublituximab (Briumvi®) zu achten?
Aufklärungsgespräch: Vor der Entscheidung für eine Behandlung werden in einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch der Nutzen und die Risiken der Ublituximab-Therapie erläutert. Es muss genügend Zeit für den Informationsaustausch und die Entscheidungsfindung gegeben sein. Alle offenen Fragen sollten besprochen werden. Patienten müssen vor Behandlungsbeginn schriftlich in die Behandlung einwilligen.
Vorerkrankungen: Vor der Behandlung mit Ublituximab wird ein ausführliches Gespräch über Vorerkrankungen geführt und eine klinische Untersuchung vorgenommen. Außerdem erfolgt eine Routineblutuntersuchung (großes Blutbild, Leber- und Nierenwerte) und insbesondere eine Hepatitis-B-Serologie, auch um bestimmte Vorerkrankungen auszuschließen.
Impfungen: Weil Ublituximab in die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems eingreift, sollten vor Therapiebeginn alle Standardimpfungen durchgeführt werden, insbesondere die Indikationsimpfungen, die von der STIKO (Ständige Impfkommission) für Menschen mit eingeschränkter Immunfunktion empfohlen sind. Falls der Antikörperschutz gegen Windpocken (VZV) im Blut nicht ausreicht, sollte vor Beginn der Therapie eine Impfung erfolgen. Die Therapie mit Ublituximab kann 2 Wochen nach Gabe eines Totimpfstoffes bzw. frühestens 6 Wochen nach Gabe eines Lebendimpfstoffes begonnen werden.
Kernspintomografie (MRT): Vor Beginn einer Therapie mit Ublituximab sollte eine aktuelle MRT-Aufnahme Ihres Kopfes gemacht werden, nicht nur um einen Ausgangsbefund zu haben und den Therapieverlauf im Weiteren beurteilen zu können, sondern auch aus Sicherheitsaspekten.
Vortherapien: Bei Patienten, die bereits eine Therapie erhalten haben, die das Immunsystem beeinflusst oder hemmt, müssen Sicherheitsabstände eingehalten werden. Diese richten sich nach der Wirkdauer der Medikamente. Grundsätzlich sollte sich das Blutbild nach Absetzen einer Vortherapie wieder normalisiert haben, zudem sollten bei manchen MS-Vortherapien die Wirkdauer der Medikamente beachtet werden. Eine Kurzzeitbehandlung mit Kortikosteroiden (Kortison), z.B. zur Schubtherapie, ist auch während der Ublituximab-Behandlung möglich. Sicherheitsabstände vor Therapie mit Ublituximab: Nach Absetzen von Glatirameracetat, einem Interferon-beta-Präparat oder Dimethylfumarat kann die Behandlung mit Ublituximab (Briumvi®) direkt ohne Sicherheitsabstand begonnen werden. Die Sicherheitsabstände betragen nach Absetzen von Teriflunomid mindestens vier Wochen (wobei die Zeit durch Auswaschen von Teriflunomid verkürzt werden kann), nach Fingolimod oder Ozanimod mindestens vier Wochen, nach Siponimod oder Ponesimod ein bis zwei Wochen, nach Natalizumab bzw. dem Natalizumab-Biosimilar mindestens sechs Wochen. Die Sicherheitsabstände betragen nach Absetzen von Cladribin mindestens sechs Monate und nach Alemtuzumab mindestens sechs bis zwölf Monate. Nach Vorbehandlung mit Ofatumumab, Ocrelizumab oder anderen Antikörpern, die zielgerichtet Immunzellen zerstören, kann die Umstellung zum Zeitpunkt der nächsten Gabe der vorangegangenen Therapie erfolgen.
Was muss vor der Therapie mit Ublituximab (Briumvi®) kontrolliert werden?
Wir empfehlen die folgenden Kontrolluntersuchungen vor der Ublituximab-Therapie:
Untersuchung
Wann
Dokumentierte Aufklärung über Therapie und Risiken
vor Therapiebeginn, insbesondere bezugnehmend auf mögliche Infusionsreaktionen
Anamnese und klinische Untersuchung
vor Therapiebeginn, um Gegenanzeigen (z.B. eine schwere Infektion) zu identifizieren
Blutbild und Differenzialblutbild
vor Therapiebeginn
Immunstatus (CD4+-T-Zellen; CD19+-B-Zellen)
vor Therapiebeginn, um einen Ausgangswert zu bestimmen
Immunglobuline im Serum
vor Therapiebeginn, um einen Ausgangswert zu bestimmen
Urinuntersuchung, CRP-Wert
vor Therapiebeginn, um Entzündungen auszuschließen
Untersuchung auf HIV, Hepatitis B und C, Varizella-Zoster-Virus und Tuberkulose
vor Therapiebeginn, um chronisch aktive bakterielle und virale Infektionen auszuschließen
Schwangerschaftstest für gebärfähige Patientinnen
Vor Therapiebeginn, um eine Schwangerschaft auszuschließen
Überprüfung des Impfstatus und gegebenenfalls Auffrischung von Impfungen
vor Therapiebeginn
Kernspintomografie des Kopfes (und eventuell des Rückenmarks)
vor Therapiebeginn, um einen Ausgangsbefund zu erstellen
Während der Therapie
Was muss bei der Therapie mit Ublituximab (Briumvi®)kontrolliert werden?
Wir empfehlen die folgenden Kontrolluntersuchungen während der Ublituximab-Therapie:
Untersuchung
Wann / Häufigkeit
klinisch-neurologische Untersuchung
nach dem 1. Monat, danach alle 3 Monate
Erhebung des EDSS-Wertes und der Schubrate
mindestens einmal im Jahr
Blutbild und Differenzialblutbild
alle 3 Monate
Immunstatus (CD4+-T-Zellen, CD8+-T-Zellen, NK-Zellen, insbesondere CD19+-B-Zellen)
alle 3 Monate
Immunglobuline im Serum
alle 6 Monate
Kernspintomografie des Kopfes (und eventuell des Rückenmarks)
einmal im Jahr
Was passiert bei Schüben, die unter Ublituximab-Therapie auftreten?
Es ist nicht ausgeschlossen, dass unter Ublituximab-Therapie Schübe auftreten. Falls Sie eine schubhafte Verschlechterung Ihrer MS bemerken, sollten Sie diese umgehend untersuchen lassen, um die notwendige Schubtherapie, z.B. mit Cortikosteroiden (Methylprednisolon), zu erhalten. Ublituximab (Briumvi®) kann während einer Schubtherapie fortgesetzt werden, falls es als Therapie weiterhin infrage kommt.
Treten jedoch gehäuft oder besonders schwere Schübe auf, muss gemeinsam mit dem behandelnden Neurologen geprüft werden, ob ein Wechsel der Therapie notwendig ist. Die Ursachen für einen Schub unter laufender Therapie können vielfältig sein und sollten sorgfältig abgeklärt werden.
Wie lange wird behandelt?
Ublituximab (Briumvi®) wird als Dauertherapie eingesetzt. Nutzen und Risiko der Einnahme müssen laufend überprüft werden. Ein Abschätzen des Nutzens ist oft frühestens nach einem Jahr möglich. Als Hinweise für eine Wirksamkeit bei schubförmiger MS werden Schubfreiheit und das Fehlen neuer Herde im MRT angesehen. Deshalb wird ein Ausgangs-MRT des Kopfes und ein MRT nach 12 und 24 Monaten empfohlen, um Nutzen und auch mögliche Risiken abzuschätzen.
Häufige Fragen
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft und Stillzeit
Ublituximab (Briumvi®) sollte nicht während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit verabreicht werden. Vor Behandlungsbeginn und vor jedem neuen Behandlungszyklus muss bei Frauen im gebärfähigen Alter ein negativer Schwangerschaftstest vorliegen.
Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung mit Ublituximab und für mindestens 4 Monate nach der letzten Infusion eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, um eine Schwangerschaft sicher zu vermeiden.
Ublituximab ist ein Antikörper aus der Gruppe der Immunglobuline, die bekanntermaßen die Plazentaschranke überwinden können und somit auf das ungeborene Kind übertragen werden. Bisher liegen nur sehr begrenzte Erfahrungen zur Anwendung von Ublituximab während der Schwangerschaft vor. Deshalb wird die Behandlung in der Schwangerschaft nicht empfohlen – es sei denn, der potenzielle Nutzen für die Mutter überwiegt klar die möglichen Risiken für das ungeborene Kind. Eine unerwartete Schwangerschaft unter Ublituximab ist keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch. Ublituximab sollte aber umgehend abgesetzt bzw. nicht erneut gegeben werden.
Bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft Ublituximab erhalten haben, sollte die Verabreichung von Lebendimpfstoffen zeitlich verschoben werden, da nicht bekannt ist, in welchem Ausmaß und wie lange das Immunsystem des Kindes – insbesondere die B-Zellen – beeinflusst sein könnte. Aus Untersuchungen mit ähnlichen Wirkstoffen ist bekannt, dass es bei Neugeborenen vorübergehend zu einem Mangel bestimmter Immunzellen (B-Zell-Depletion, Lymphozytopenie) kommen kann.
Es ist bisher nicht bekannt, ob Ublituximab in die Muttermilch übergeht. Da jedoch menschliche Antikörper (IgG) in den ersten Tagen nach der Geburt in erhöhter Konzentration in der Muttermilch vorkommen können, lässt sich ein Risiko für den gestillten Säugling in dieser frühen Phase nicht vollständig ausschließen. Nach den ersten Tagen sinkt die Konzentration deutlich ab. Wenn es medizinisch notwendig ist, kann Ublituximab nach dieser Anfangszeit in der Stillzeit angewendet werden. Die Entscheidung sollte individuell und in Absprache mit dem behandelnden Arzt getroffen werden.
Impfungen
Impfungen
Impfungen mit Lebendimpfstoffen oder abgeschwächten Lebendimpfstoffen sollten während der Behandlung mit Ublituximab und so lange die B-Zellen im Blut vermindert sind (B-Zell-Depletion) nicht durchgeführt werden, da die Sicherheit in dieser Situation bisher nicht untersucht wurde. Es wird empfohlen, alle notwendigen Impfungen vor Beginn der Ublituximab-Therapie entsprechend den aktuellen Impfempfehlungen der STIKO durchzuführen. Impfungen mit Totimpfstoffen sollten möglichst mindestens 2 Wochen vor Beginn der ersten Ublituximab-Infusion abgeschlossen sein. Impfungen mit Lebendimpfstoffen sollten idealerweise mindestens 4-6 Wochen vor Behandlungsbeginn abgeschlossen sein.
Neue Symptome
Neue Symptome
Treten unter Ublituximab-Therapie neue Beschwerden auf oder nehmen bestehende Beschwerden zu, wenden Sie sich bitte immer und umgehend an Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt. Dies gilt insbesondere, wenn Ihnen oder Ihren Angehörigen ungewöhnliche Veränderungen bei Ihnen auffallen (z.B. epileptische Anfälle, Persönlichkeitsveränderungen, Sehprobleme auf einem Auge oder Sprachstörungen). Wenn neue neurologische Symptome auftreten, sollte immer eine aktuelle Kernspintomografie erfolgen, um mögliche Ursachen wie eine Hirninfektion mit Herpes-Viren oder JC-Viren (PML) so früh wie möglich zu erkennen. Nehmen Sie keine neuen Medikamente ein, ohne dies vorher mit Ihrem neurologischen Behandlungsteam abzustimmen. Alle standardmäßigen Krebsvorsorgeuntersuchungen sollten eingehalten werden.
Alternativen zu Ublituximab
Welche Alternativen bestehen zu Ublituximab (Briumvi®)?
Ublituximab (Briumvi®) ist eine von verschiedenen zugelassenen Therapien der schubförmigen MS. Es stehen mit z.B. Ofatumumab und Ocrelizumab weitere zugelassene anti-CD20 Antikörper zur Verfügung, die als Alternativen in Erwägung gezogen werden können.
Literatur
Veröffentlichung zur Zulassungsstudie:
Steinman L, Fox E, Hartung HP, Alvarez E, Qian P, Wray S, Robertson D, Huang D, Selmaj K, Wynn D, Cutter G, Mok K, Hsu Y, Xu Y, Weiss MS, Bosco JA, Power SA, Lee L, Miskin HP, Cree BAC; ULTIMATE I and ULTIMATE II Investigators. Ublituximab versus Teriflunomide in Relapsing Multiple Sclerosis. N Engl J Med. 2022 Aug 25;387(8):704-714. doi: 10.1056/NEJMoa2201904. PMID: 36001711. Zusammenfassender Bericht der beiden Zulassungsstudien ULTIMATE I und II bei schubförmiger MS.
Die vorliegenden Informationen wurden vom krankheitsbezogenen Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) in enger Abstimmung mit dem Fachausschuss Versorgungsstrukturen und Therapeutika und dem Vorstand des ärztlichen Beirats der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), Bundesverband e.V. erstellt sowie mit den Betroffenenvertretern und Vertretern des Bundesbeirats MS-Erkrankter der DMSG abgestimmt.
Die Pharmafirmen hatten Gelegenheit das Handbuch zu kommentieren.
Gibt es Interessenkonflikte der Autoren?
xxx
Univ.-Prof. med. Dr. Simon Faissner
Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, St. Josef-Hospital
Univ.-Prof. Dr. med. Ralf Gold
Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, St. Josef-Hospital
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